Projekt: Exzellenzclusterantrag »Kognition und Verhalten im Anthropozän«
Wie gehen Individuen in Zeiten drastischen Wandels mit Veränderung um?
Die Menschheit verursacht und erlebt die gravierendsten Veränderungen unseres Erdsystems. Wissenschaftler:innen an der Universität Göttingen und weiteren Partnerinstitutionen wollen in einer Exzellenzinitiative die Frage beantworten, wie Individuen mit Veränderung umgehen.
Wir unterstützten das interdisziplinäre, international besetzte Forschungsteam mit der Entwicklung und Gestaltung von Diagrammen und Illustrationen ihrer Arbeit.
Forschungsschwerpunkt
Kognitionswissenschaft und Verhaltensforschung
Auftraggeberin
Georg-August-Universität Göttingen
Verantwortlichkeiten
Beratung zu und Entwicklung sowie Erstellung von Diagrammen, Piktogrammen und Illustrationen – Details am Seitenende
Zeitraum
4 Monate, 2023
Anthropozän: Disruptiver Wandel
Die Menschheit ist Zeugin des sich am rasantesten entwickelnden Wandels unseres Planeten. Dieser vollzieht sich auf vielen Ebenen: Umwelt, Technologie, Gesellschaft. Alles verändert sich schneller als jemals zuvor. Eine Dynamik, die als „Große Beschleunigung“ bezeichnet wird und für die vornehmlich wir Menschen verantwortlich sind. Seit der Industrialisierung nimmt unser Einfluss auf das Erdsystem derart zu, dass das derzeitige geologische Zeitalter nach dem Menschen benannt wird: Anthropozän, das Menschenzeitalter.
Die Universität Göttingen reichte Ende Mai 2023 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder unter anderen eine Clusterinitiative ein, an der Wissenschaftler:innen des DPZ (Deutsches Primatenzentrum) federführend beteiligt sind. Sie hat den Namen »Kognition und Verhalten im Anthropozän« und beschäftigt sich mit der Frage, wie Individuen mit Veränderungen, Risiken und Unsicherheiten umgehen. Das transdisziplinäre Team aus Verhaltensforschung, Kognitionswissenschaften, Neurowissenschaften, Physik und Informatik möchte die Dynamik und die Konsequenzen von kognitiver und verhaltensbezogener Anpassung in einer sich rasant verändernden Umwelt verstehen. Ziel ist es, ein Modell der individuellen Anpassungsfähigkeit zu entwickeln. Dabei hilft den Wissenschaftler:innen die enge Verzahnung von Labor- und Feldforschung sowie eine vergleichende Perspektive auf Primaten und Menschen.
Neben dem DPZ und der Universität Göttingen sind auch Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation am geplanten Cluster beteiligt. Mit dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig konnte zudem eine Institution außerhalb des Göttinger Campus für die Initiative gewonnen werden.
Unsere Aufgabe bestand in der Entwicklung und Gestaltung von Diagrammen, Piktogrammen sowie Illustrationen, die bestimmte Forschungsszenarien der Verhaltensforschung verdeutlichen. – Auf Grund des laufenden Antragsverfahrens können wir hier nicht alle Arbeiten zeigen.
Gemeinsam iterativ zum besten Ergebnis
Die Komplexität einer Clusterinitiative und die enorme Menge der daran beteiligten Wissenschaftler:innen sind große Herausforderungen bei der Zusammenarbeit in einem derartigen Vorhaben. Hinzu kommen rigorose Abgabefristen. So waren wir sehr froh für die vorausschauende und frühe Planung des Teams der Clusterinititative »Kognition und Verhalten im Anthropozän«. Wir wurden lange vor der Deadline angefragt, sodass wir uns gut ins Thema einarbeiten und die neue Auftraggeberin kennen lernen konnten, bis es mit der eigentlichen Arbeit losging.
Von Beginn an war die Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam von großem Vertrauen und Freude am kreativen, iterativen Arbeitsprozess geprägt. Wir erlebten den unbedingten Willen, nur eins zu akzeptieren: das beste Ergebnis. Und dafür sind wir gerne Partner.
Für die Aufgabe, die unterschiedlichen, teils modularen Forschungsräume darzustellen, in denen Primaten, Menschen und Computer-Avatare in verschiedenen Szenarien interagierten, wählten wir die perspektivische Methode der isometrischen Projektion. Mit ihrer Hilfe können dreidimensionale Objekte auf eine zweidimensionale Fläche projiziert werden. Dabei werden alle drei Hauptachsen (x, y, z) unter einem gleichbleibenden Winkel von 120 Grad zueinander dargestellt. So erhält man eine verzerrungsfreie (nicht realistische) Darstellung, mit der sich 3D-Welten einfach und leicht verständlich illustrieren lassen. So gelang es, die komplexen Experimente auf die wesentlichen Bestandteile zu reduzieren, um Klarheit und Fokus zu erhalten. Die resultierenden Illustrationen wirken sachlich, zweckdienlich und zeitgemäß.
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Anthropozän, Große Beschleunigung
Als Hintergrund zu diesem Thema hält die bpb hier die Übersetzung des Artikels „The trajectory of the Anthropocene: The Great Acceleration“ (und hier das Original) aus der Fachzeitschrift „The Anthropocene Review“ bereit, dessen Lektüre sehr empfehlenswert ist. Daraus folgendes Zitat:
Die nach 1950 einsetzende Beschleunigung wurde im Synthesebuch des Syntheseprojekts des International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP) folgendermaßen beschrieben:
Ein Merkmal sticht besonders hervor. Die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts ist einzigartig in der gesamten Geschichte des menschlichen Daseins auf dieser Erde. Etliche menschliche Aktivitäten setzten irgendwann im zwanzigsten Jahrhundert ein und erfuhren gegen Ende des Jahrhunderts eine drastische Beschleunigung. Die vergangenen 50 Jahre haben in der Geschichte der Menschheit zweifellos die schnellste Transformation in der Beziehung des Menschen zur natürlichen Welt erlebt.
Quelle: Steffen et al., 2004:131
Unser Beitrag
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Darstellung
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Produkte
Diagramme, Piktogramme, Illustrationen
Partner:innen
- Team der Clusterinitiative
- Michael Cranston: Isometrische Illustrationen
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